In den letzten Jahren hat sich das Konzept der Arbeit stark gewandelt. Mit dem Aufkommen der Technologie und den Fortschritten bei den Kommunikationsmitteln ist die ständige Anwesenheit in einem traditionellen Büro nicht mehr zwingend notwendig. In diesem Zusammenhang haben viele Unternehmen die Idee von hybriden Arbeitsmodellen aufgegriffen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, ihren eigenen Arbeitsort-Präferenzen gerecht zu werden. Die Pandemie hat in den vergangenen Jahren diesem Trend eine neue Dimension verliehen und zu einer weit verbreiteten Einführung der hybriden Arbeit geführt. Ganze 97 % der Befragten einer repräsentativen Umfrage aus den Vereinigten Staaten glauben, dass das Angebot eines hybriden Arbeitsmodells dazu beitragen wird, in Zukunft bessere Talente anzuziehen (The Future of Work).
Hybrides Arbeiten ist ein Modell, das die Vorteile der Telearbeit mit denen der traditionellen Büroarbeit kombiniert und so ein flexibles, dynamisches und modernes Arbeitsumfeld schafft. Durch diese moderne Arbeitsweise können die Mitarbeitenden vom Büro, von zu Hause oder von einem anderen Ort ihrer Wahl aus arbeiten, denn auch das Arbeiten aus dem Ausland erlangt eine immer größere Beliebtheit. Dies ermöglicht eine Arbeitsweise, die sowohl den Bedürfnissen von Arbeitnehmenden als auch von Arbeitgebenden gerecht wird. Doch warum genau lässt sich die Arbeitgeberattraktivität durch ein hybrides Arbeitsmodell stärken?
Eine positive Unternehmenskultur ist für die Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften von entscheidender Bedeutung. Durch die Einführung von hybrider Arbeit können Unternehmen eine Kultur schaffen, in der Vertrauen, Flexibilität und Autonomie im Vordergrund stehen. Bei der hybriden Arbeitsweise können die Mitarbeitenden selbst entscheiden, wann und wo sie arbeiten, und so ihr Arbeits- und Privatleben nach ihren Wünschen in Einklang bringen. Dies fördert das Gefühl der Eigenverantwortung und des Verantwortungsbewusstseins, was langfristig zu mehr Engagement und Produktivität führt. Durch den erhöhten Freiraum in der Gestaltung des Arbeitsalltages wird das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gesteigert.
Um eine positive Unternehmenskultur durch hybride Arbeitsformen zu fördern, sollten Unternehmen klare Richtlinien und Erwartungen für das eigene Arbeitsmodell aufstellen. Beispielsweise können Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen die Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie für effiziente Arbeitsweise benötigen, wie etwa Zugang zu Hardware, Software oder auch Weiterbildungen. Darüber hinaus können Unternehmen ihren Mitarbeitenden dabei unterstützen, mit ihren Kolleginnen und Kollegen auch aus der Ferne in Kontakt zu treten. Der Markt bietet eine Vielzahl an modernen Kommunikationstools, die eine effiziente Vernetzung aus dem Homeoffice ermöglichen.
Flexible Leistungen sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeitgebermarke eines jeden Unternehmens. Mit hybrider Arbeit können Unternehmen den Mitarbeitenden eine Reihe von Vorteilen bieten, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen. So können Unternehmen beispielsweise flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, anbieten. Dies kann eine Mischung aus Präsenz- und Fernarbeit sein, so dass die Mitarbeitenden die Option wählen können, die für sie am besten geeignet ist. Hierbei gilt: Je größer der Gestaltungsfreiraum für die Mitarbeitenden, desto besser. Mitarbeitende sollten die Freiheit haben, ihren Arbeitsort-Präferenzen gerecht werden zu können. Individuelle Persönlichkeiten benötigen auch individuelle Arbeitsort-Lösungen. Zusätzlich sollten die Arbeitszeiten in einem geeigneten Rahmen eigenständig gewählt werden können.
Eine weitere Möglichkeit, flexible Leistungen anzubieten, ist ein "ergebnisorientiertes Arbeitsumfeld”, bei dem die Mitarbeitenden nach ihrer Arbeitsleistung und nicht nach ihrer physischen Anwesenheit im Büro beurteilt werden. Diese Art von Ansatz kann zu größerer Arbeitszufriedenheit und höherem Engagement führen, da die Leistung anhand der erbrachten Leistung und nicht in Form von Anwesenheit im Büro gemessen wird.
Die Einführung von einem hybriden Arbeitsmodell erfordert erhebliche Investitionen in Technologie und Innovation. Unternehmen müssen über die richtigen Ressourcen verfügen, um die Arbeit an entfernten Standorten zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden über die notwendige Ausrüstung und Software verfügen, um produktiv arbeiten zu können. Dazu gehören beispielsweise eine gute Hardware, Kommunikationssoftware und Tools für die Zusammenarbeit. Die Digitalisierung geht in Deutschland bekanntlich nur schleichend voran, weshalb es für Unternehmen immer wichtiger wird, neue Technologien im Arbeitsalltag zu integrieren und auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem werden Unternehmen durch die moderne Arbeitsumgebung auf dem Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.
Unternehmen sollten ständig nach neuen und innovativen Möglichkeiten suchen, um die Fernarbeit zu unterstützen und die Produktivität der Mitarbeitenden zu unterstützen. So können Unternehmen beispielsweise in neue Kommunikationstechnologien investieren, um die Arbeit an entfernten Arbeitsplätzen interaktiver zu gestalten. Dies führt zu mehr Engagement und Arbeitszufriedenheit, da die Mitarbeitenden in der Lage sind, sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Echtzeit zu vernetzen, unabhängig vom Standort.
Die Bereitstellung von Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten ist ein entscheidender Faktor für die Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften. Mit hybriden Arbeitsformen können Unternehmen ihren Mitarbeitenden eine Reihe von beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten bieten, darunter Schulungen, Mentoring und Karriereförderung. Dies kann sowohl persönliche als auch Online-Schulungen umfassen, die es den Teilnehmenden ermöglichen, in ihrem eigenen Tempo zu lernen und zu wachsen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Weiterbildungsmöglichkeiten, ist das Online-Angebot an Weiterbildungen vielseitiger, wodurch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden noch besser abgedeckt werden können.
Abschließend lässt sich sagen, dass hybride Arbeitsformen eine hervorragende Möglichkeit für Unternehmen darstellen, als Arbeitgeber attraktiver zu werden. Durch eine positive Unternehmenskultur, flexible Zusatzleistungen, moderne Technologien und vielseitige Weiterbildungsmöglichkeiten können Unternehmen die Zufriedenheit, das Engagement und auch die Mitarbeiterbindung verbessern. Unternehmen müssen sich jedoch auch der Herausforderungen bewusst sein, die mit hybriden Arbeitsformen einhergehen, wie beispielsweise die Notwendigkeit, in Technologie zu investieren und die Erwartungen in Bezug auf Arbeitszeiten und Verfügbarkeit zu steuern. Durch einen durchdachten Ansatz und die Berücksichtigung der Mitarbeiterbedürfnisse können Unternehmen von den vielen Vorteilen der hybriden Arbeitsform profitieren und dabei als Arbeitgeber noch attraktiver werden. Die neue Form der Arbeit wird sich in naher Zukunft in den meisten Unternehmen zur Normalität entwickeln. Aktuelle Umfragen ergeben, dass sich hybride Arbeitsmodelle in den nächsten Jahren durchsetzen werden und bis 2024 in voraussichtlich 81% der Unternehmen hybride Arbeitsmodelle zur Anwendung kommen werden (The Future of Work). Aus diesem Grund empfiehlt es sich die frühzeitige Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten eines hybriden Arbeitsmodells, um den Sprung in die neue Arbeitswelt nicht zu verpassen.