Neues Jahr, neue Trends! Die HR-Welt verändert sich rapide und gewinnt in Zeiten von Fachkräftemangel immer mehr an Bedeutung. Welche Themen sind im Bereich People & Culture aktuell wichtig und worauf sollten HR-Teams dieses Jahr den Fokus legen? In diesem Blogartikel setzen wir uns mit dem Thema auseinander, worauf Unternehmen dieses Jahr die eigenen Prioritäten setzen sollten. Durch den schnellen Wandel der Arbeitswelt verschieben sich auch die Herausforderungen rasant und HR-Abteilungen müssen regelmäßig auf veränderte Bedingungen reagieren. Geeignete Fachkräfte zu finden und auch die steigende, Besorgnis erregende Inflation sind Themen, die gerade in aller Munde sind, um nur einmal die Spitze des Eisbergs zu nennen.
Das übergeordnete Thema in diesem Jahr und auch in den nächsten Jahren ist der Fachkräftemangel. Zahlreiche aktuelle Umfragen untermauern die Relevanz des Themas und der Industrie-Report Fachkräftemangel 2022 zeigt sogar auf, dass 73 Prozent der befragten Personalverantwortlichen sogar mit einer Verschärfung dieses Problems rechnen. Im Umkehrschluss bedeuten diese Entwicklungen, dass man Mitarbeitende stärker an das Unternehmen binden muss und auch vermehrt auf junge Talente gesetzt wird. Womit wir auch schon beim ersten HR-Trend wären.
Um erst gar nicht im “War of Talents” an die Front gehen zu müssen, empfiehlt es sich, den Fokus daraufzulegen, die eigenen Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Zufriedenheit stellt die Basis jeder Bindung her und wie zufrieden die Mitarbeitenden mit dem Unternehmen sind, beeinflusst auch maßgeblich den Erfolg des Unternehmens. Zunächst ist wichtig, dass der Mitarbeitende sich mit dem Unternehmen identifizieren kann, damit auch eine harmonische sowie langfristige Beziehung zwischen ArbeitgeberIn und ArbeitnehmerIn entstehen kann. Der Faktor Gehalt nimmt einen immer geringeren Stellenwert ein und weiche Faktoren wie beispielsweise die Wertschätzung sowie Kultur innerhalb einer Organisation gewinnen an Bedeutung. Angesichts der steigenden Inflation und gleichzeitig höheren Lebenshaltungskosten ist aber auch das Thema Gehalt ein wichtiger Agendapunkt in diesem Jahr.
Mitarbeiterbindungsmaßnahmen gibt es viele: flexible Arbeitsmodelle, Homeoffice, Fitnessstudio und selbst der altbekannte Obstkorb kann Mitarbeitende an das Unternehmen binden. Viel wichtiger ist es hierbei, auf die Bedürfnisse der einzelnen MitarbeiterInnen einzugehen, was sich durch eine offene Feedbackkultur umsetzen lässt. Mitarbeitende wollen von Führungskräften gehört werden. Regelmäßige Gespräche im Arbeitsalltag sind das beste Mittel, um sich mit den eigenen MitarbeiterInnen auszutauschen. Als Führungskraft ist es an dieser Stelle wichtig, zuzuhören und die verschiedenen Anliegen in der Weiterentwicklung des eigenen Teams zu berücksichtigen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, bei der Mitarbeiterbindung zu selektieren. Leistungsträger und junge Talente können individuell gefördert werden, um eine Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zu schaffen.
Ein weiteres schockierendes Ergebnis des oben genannten Industrie Reports ist, dass gerade einmal sechs Prozent der Chefs zwischen 75 und 100 Prozent der Fähigkeiten der eigenen MitarbeiterInnen kennen. Womöglich lassen sich also viele Personalprobleme bereits lösen, indem ein passendes Skill Management innerhalb einer Organisation integriert wird. Auch eine Befragung von Gartner zeigt auf, dass die Effektivität der ManagerInnen als wichtigste HR-Priorität für 2023 eingestuft wird. Durch das veränderte Arbeitsumfeld muss sich auch die Führung ändern. Bei modernen Führungsstilen steht der Mensch im Mittelpunkt. Authentizität, Empathie sowie Adaptivität sind die Skills, die einen menschlichen Führungsstil ausmachen.
Wer seine Mitarbeitenden besser kennt, wird auch Aufgaben und Projekte besser verteilen können. Zudem passen die Tätigkeitsbereiche besser zu den einzelnen MitarbeiterInnen, wodurch die Fähigkeiten sowie Talente im Team besser genutzt werden können und auch die Zufriedenheit in den einzelnen Tätigkeitsbereichen steigt. Hierbei können Teamleader von den Personalabteilungen tatkräftig unterstützt werden, indem die einzelnen Kompetenzen gezielt gesteuert werden und vorhandene Daten über die Fähigkeiten der einzelnen MitarbeiterInnen besser genutzt werden.
Im Jahr 2023 wird das Homeoffice und Remote Work weiterhin ein wichtiger Trend sein. Für viele Mitarbeitenden, die ihren Arbeitsalltag im Büro verbringen, ist ein hybrides Arbeitsmodell inzwischen zur festen Voraussetzung für einen neuen Job geworden. Work-from-anywhere wird in Zukunft in den meisten Unternehmen zur Normalität werden. Auch wenn einige Unternehmen noch zögern und teilweise nur wenige Homeoffice-Tage im Monat dulden, werden sich die neuen Formen der Arbeit in den kommenden Jahren durchsetzen.
MitarbeiterInnen, die einmal in den Genuss der Flexibilität und Zeitersparnis im Alltag gekommen sind, wollen die Vorteile nicht mehr missen. Wichtig für Unternehmen ist hierbei die Schaffung eines geeigneten Rahmens für die neue Arbeitsweise. Grundlage für ein erfolgreiches hybrides Arbeitsmodell sind die technologischen Voraussetzungen. Mitarbeitende müssen auch in den eigenen vier Wänden eine Arbeitsumgebung vorfinden, die eine effiziente Arbeit ermöglicht. Passende Hardware und auch geeignete Tools müssen den MitarbeiterInnen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus müssen auch Führungskräfte über die neue Art der Zusammenarbeit aufgeklärt werden. Neue Arbeitsweisen erfordern schließlich auch neue Führungsstile.