Im heutigen wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld stehen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor großen Herausforderungen bei der Gewinnung und Bindung von Spitzenkräften. Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen sich KMU auf den Aufbau ihrer Arbeitgebermarke konzentrieren – um sich von der Masse abzuheben und die bestmöglichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anzuziehen.
Doch was versteht man unter Employer Branding für KMU? Welche Vorteile hat eine starke Arbeitgebermarke für KMU? Und wie kann ein KMU eine Arbeitgebermarke aufbauen? In diesem Artikel gibt's Antworten auf diese und weitere spannende Fragen. Darüber hinaus werden praktische Schritte für den Aufbau einer Arbeitgebermarke für KMU vorgestellt.
Unter Employer Branding versteht man den Aufbau und die Pflege von Unternehmen als Arbeitgebermarke. Angesichts des zunehmenden Personal- und Fachkräftemangels in vielen Branchen und Unternehmen kann durch den Aufbau und die Pflege einer Arbeitgebermarke das Unternehmen gegenüber Mitarbeitenden und potenziellen Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber positioniert werden. Hierdurch wird ein Beitrag zur Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung geleistet. Employer Branding bezieht sich also auf den Prozess der Schaffung eines positiven Bildes des Unternehmens als Arbeitgeber in den Köpfen der derzeitigen und potenziellen Mitarbeitenden. Dazu gehört die Schaffung einer Unternehmenskultur, von Werten und einer Mission, die die Mitarbeitenden ansprechen und mit den Zielen des Unternehmens übereinstimmen. Beim Employer Branding geht es nicht nur um das Gehalts- und Leistungspaket, sondern auch um die Schaffung eines attraktiven und inspirierenden Arbeitsumfeldes, das die persönliche und berufliche Entwicklung fördert.
Für Startups, Mittelständler und auch Konzerne stellt es eine immer größere Herausforderung dar, die offenen Stellen fachgerecht zu besetzen, weshalb das Employer Branding eine entscheidende Rolle im “War of Talents” einnehmen kann. Der Kampf um die besten Fachkräfte hat längst begonnen und alle Unternehmen suchen händeringend nach neuen Fachkräften. Im Februar 2023 waren in Deutschland 778.004 offene Stellen unbesetzt und diese Zahl wird voraussichtlich in den nächsten Jahren weiter steigen, denn 12,9 Millionen Erwerbspersonen erreichen in den nächsten 15 Jahren das gesetzliche Rentenalter.
Die Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke für KMU ist also unerlässlich – und auch die Vorteile sind zahlreich. Beispielsweise kann sie die Mitarbeiterbindung und -motivation verbessern. Durch die Schaffung eines positiven Arbeitsumfeldes ist es wahrscheinlicher, dass die Mitarbeitenden im Unternehmen bleiben und produktiver sind. Darüber hinaus kann eine starke Arbeitgebermarke die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen, was zu einer engagierten und motivierten Belegschaft führt. Außerdem kann sie eine stärkere Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen bewirken, was eine bessere Zusammenarbeit, Innovation und Teamwork mit sich bringen kann. Zudem kann sich eine positive Arbeitgebermarke positiv auf das Unternehmensimage und die Kundentreue auswirken, was zu höheren Einnahmen und Marktanteilen führt. Nicht zuletzt kann eine starke Arbeitgebermarke KMU helfen, qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen anzuziehen und zu halten, was zu einer vielfältigen und talentierten Belegschaft führt.
Für den Aufbau einer Arbeitgebermarke für KMU gibt es mehrere Schritte, die Unternehmen beachten sollten. Zum einen müssen KMU eine gründliche Analyse ihrer eigenen Stärken und Schwächen als Arbeitgeber durchführen. Dazu gehört die Untersuchung der Unternehmenskultur, der Werte, des Auftrags und des Arbeitsumfeldes. Zum anderen müssen die KMU ihre Zielgruppen und deren Bedürfnisse definieren. Dazu müssen sie die Präferenzen, Einstellungen und Erwartungen der derzeitigen und potenziellen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kennen. Darüber hinaus müssen KMU eine Employer Value Proposition (EVP) entwickeln, also ein Alleinstellungsmerkmal, das die Vorteile und Werte des Unternehmens für die Mitarbeitenden definiert. Die Ergebnisse sollten schließlich in einem Employer-Branding-Konzept festgehalten werden, das eine umfassende Strategie beinhaltet, die darlegt, wie das Unternehmen seine Arbeitgebermarke kommunizieren und fördern wird.
Nach der Festlegung und Entwicklung einer Employer-Branding-Strategie müssen die Klein- und mittelständischen Unternehmen ihren Plan umsetzen. Die Umsetzung des Employer Brandings umfasst die Auswahl geeigneter Kommunikationskanäle, die Entwicklung von Inhalten, die Einbeziehung des Employer Brandings in den Rekrutierungsprozess, die interne Mitarbeiterkommunikation und die Einbeziehung des Personals.
Interne Kommunikation und die Einbeziehung der Belegschaft sind entscheidende Faktoren bei der Umsetzung des Employer Brandings. KMU müssen ihre Employer-Branding-Strategie ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vermitteln und sie in den Prozess einbeziehen. Durch regelmäßige Einblicke in das Organisationsleben über geeignete Kanäle können die gelebten Werte an die Mitarbeitenden vermittelt und so die Arbeitgebermarke gestärkt werden.
Die Messung des Erfolgs des Employer Brandings ist entscheidend, um die Wirksamkeit der gewählten Strategie zu bestimmen. KMU müssen die wichtigsten Leistungsindikatoren (KPIs) ermitteln, die für ihre Employer-Branding-Strategie relevant sind. Zu den KPIs können beispielsweise die Zeit bis zur Einstellung (wie viel Zeit benötigt es, um eine Stelle nach einer Kündigung neu zu besetzen), die Anzahl der Bewerbungen pro Jahr, die Anzahl der Bewerbungen pro Stelle, das Engagement der Mitarbeitenden sowie die Markenbekanntheit gehören. Durch die Verfolgung der KPIs können die Unternehmen den Erfolg ihrer Strategie bewerten und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.
Schließlich müssen KMU ihre Employer-Branding-Strategie regelmäßig überprüfen und optimieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Dazu gehört es, die Wirksamkeit der Strategie zu bewerten, das Feedback von Mitarbeitenden und Bewerbenden mittels Feedbackgesprächen oder online Mitarbeiterbefragungen zu analysieren und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Employer Branding ist ein fortlaufender Prozess, der kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert, um sicherzustellen, dass er das gewünschte Ergebnis erzielt. Regelmäßiges Feedback und eine Kommunikation auf Augenhöhe sind wichtig, um die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu verstehen und ihr Wohlbefinden innerhalb der Organisation zu erhöhen. Crewting bietet hier als Plattform für optimierte hybride Arbeit die richtigen Tools und Lösungsvorschläge!
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Employer Branding ein wesentlicher Prozess für kleine und mittelständische Unternehmen ist, um Top-Talente anzuziehen und langfristig an das Unternehmen zu binden. Gleichzeitig lässt sich die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und das Unternehmensimage sowie die Kundenbindung verbessern, um auch in der Öffentlichkeit als attraktives Unternehmen wahrgenommen zu werden. Wenn KMU die in diesem Artikel beschriebenen praktischen Schritte befolgen, können sie eine starke Arbeitgebermarke aufbauen, die aktuelle und potenzielle Arbeitnehmer anspricht und mit den Unternehmenszielen übereinstimmt. Mit einer starken Arbeitgebermarke können KMU ein positives Arbeitsumfeld schaffen, das die persönliche und berufliche Entwicklung fördert und zu nachhaltigem Wachstum und Erfolg führt.